Santiago

… bleibt für mich auch heute nach den vielen Infos der Stadtführung eine Betonwüste. Um nichts in der Welt würde ich in eine laute Stadt ziehen. Santiago ist absolut westlich. Der Kulturwandel zu den Ländern Peru und Bolivien wird heute noch klarer. Wenn ich zurück bin zeig ich euch einfach parallel die Bilder der zentralen Markthallen von Cusco in Peru und Santiago hier in Chile. Die Bilder parallel sagen vermutlich mehr als 1000 Worte.

In Santiago gibt es kaum noch herrenlose Straßenhunde, es ist eine saubere Stadt mit vielen neuen Hochhäusern und einem funktionierenden Straßenverkehr. – Ach, dass hab ich ja noch gar nicht erzählt. Der Bolivische Reiseleiter hat vorgestern übrigens (ungefragt) die Erklärung für den mir unbegreiflichen Straßenverkehr in Peru und Bolivien übers Mikro gequarkt, nachdem wir in La Paz mal wieder auf ner Kreuzung standen, bei der offenbar alle bei rot gefahren waren: „Gestern hatten alle Lamas, heute fahren alle Autos“. So dahergesagt dieser Satz klingt, dass ist tatsächlich die Erklärung! Ich saß in Cusco ja lange genug verständnislos am Straßenrand. Als der Typ das sagte, habe ich mich im Bus entspannt zurückgelehnt, mir das Bild von der Kreuzung in Cusco zurückgeholt und mir jeden Autofahrer als Typ mit nen Lama an der Hand vorgestellt. Und soll ich Euch was sagen: Das hätte dann wirklich funktioniert. Das hätte sogar ohne Chaos funktioniert. Natürlich kann ich bei rot mit nem Lama in ne Kreuzung einfahren. Denn mal ehrlich, bis ich mit dem lahmen Tier auf der anderen Seite bin, ist ganz sicher grün. Und natürlich fahre ich mit nen Lama auch dann, wenn die hübschen Politessen trillern. Zum einen will ich den Schönheiten mit meinem Lama ja auch auffallen und zum anderen wird mein Lama durch das getrillere ja auch ganz unruhig und ich muss schauen, dass ich so schnell es geht irgendwie weiter komme, bevor mein Tier ausbricht und abhaut. Und schließlich ist so ein Lama ja auch deutlich wendiger. Deshalb ist die Tatsache, dass andere Lamas die Kreuzung bereits hoffnungslos verstopfen natürlich kein Hinderungsgrund um mit meinem Lama nicht auch noch in die Kreuzung einzufahren. Irgendwie werde ich schon auf die andere Seite kommen. Notfalls soll sich ein querstehendes Lama halt ducken und ich steige drüber. Ihr könnt das jetzt glauben oder nicht, seit ich dieses Bild im Kopf habe, ist mir tatsächlich völlig klar, wie der Verkehr in Peru und in Bolivien funktioniert. Ich würde sogar noch weiter gehen und nun behaupten, dass auch ich jetzt in der Lage wäre in den Ländern ein Lama durch die Straßen zu steuern. Ich würde mir zwar nur ein Mietlama nehmen, bei dem alle Schäden inklusive wären, aber dann … warum eigentlich nicht. Mein Profilbild bei Google ist immerhin seit Jahren das Bild wo wir mit Eseln in Korsika unterwegs sind. Esel->Korsika, Lama->Peru. Das funktioniert!

Ich bin schon wieder total abgeschweift.

Zurück zu Santiago. Kurzfassung. Aus der Sicht eines Städtehassers wie mir klares Fazit: Keine Reise wert. Westlich. Laut. Wer sowas mag, soll sich sein Motorrad schnappen und im Sommer auf ein Eis nach Köln oder Limburg gurken. Da hat er auch nen Dom, den er pflichtbewusst besichtigen kann, aber zusätzlich zumindest auch noch ne tolle Mopedtour dahin. Die entschädigt dann zumindest teilweise für die Stadt.

Da lob ich mir die Tatsache, dass unser wirklich cooles Hotel ne Dachterrasse mit nen Pool hat.

Da war ich grade entspannt schwimmen. Morgen sind wir zwar auch noch in Chile, fahren mit dem Bus allerdings an den Pazifik. Raus aus dieser scheiß Stadt -> Alles wird gut!

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