First Class

… Habe ich irgendwann in dem Block mal ein zynisches Wort über Latam verloren? Oder mich gar über bestimmte Berufsgruppen aufgeregt, deren Bekämpfung ich mir ja zur Lebensaufgabe gemacht habe …

Ich hab Andreas beim Check-In gefragt, wie das englische Wort für „Gang“ist. Ich wollte die Gepäckschalterblondine überzeugen mir nen Gangplatz auf dem 12 Stunden Flug von San Paulo nach Frankfurt zu spendieren, damit ich wenigstens zwischendurch mal die Füße ausstrecken kann. Denn – ganz ehrlich – meine Oberschenkellänge ist nicht wirklich Economy tauglich. Spätestens wenn der Vordermann den Sitz kippt hab ich in der Regel verloren. … Das war mir bisher ja weitgehend egal. Da hatte ich wegen meiner Flugangst ja genug damit zu tun im Flieger irgendwie zu überleben. Dabei sind gestauchte Kräten definitiv nebensächlich. Nur … Meine Flugangst, die schwindet tatsächlich zusehends. Und damit werden dann andere Belange zunehmend wichtiger. … Ein Platz am Gang ist zum Beispiel nett. Da kann man die Füße schön langstrecken und auf der Höhe der Füße vom Vorsitzenden ablegen. Und wenn die Saftschubstante dann stolpert, kann man immer noch ganz dezent auf den Typ im Sitz vor einem zeigen …

Aber das ist ne andere Geschichte. Worum es mir eigentlich ging: Andreas meine, er regelt dass … Jedenfalls hat er die Gepäckschaltertante derart genial belaetschert … Ich will nicht wissen, was der der verspr

Aua

Wär ja auch komisch gewesen, wenn ich ohne Sonnenbrand aus dem Urlaub gekommen wäre. Ich glaube ich hatte wirklich immer einen. … Heute morgen fand ich die Idee sofort vom Strand in den Flieger noch gut. Jetzt brennen meine Füße. Aber da bin ich echt nicht drauf gekommen, dass ich die einpinseln muss. Hirn und Füße sind naturgemäß ja auch weit auseinander. … War aber toll. Sonne, Strand, nochmal ins Meer. 35°C. Ein Wasser vom Wasserverkäufer, ein TShirt vom TShirtverkäufer (mein Nachbar im Flugzeug wird dankbar sein). Die nasse Badehose ins Handgepäck …

Rio kann man definitiv nochmal machen. Soviel Fazit kann ich schon mal ziehen. Auch die Jahreszeit war optimal. In ein paar Wochen fängt hier der Karneval an. Klingt zwar erst mal noch interessanter, aber vermutlich ist die Stadt dann zu. Die Krächz-Tante hat was von sieben Kreuzfahrtschiffen erzählt, die sich bereits für die Karnevalstage angemeldet haben. Aktuell war hingegen alles gut machbar. Man konnte überall hin und alles gucken und musste keinen vom Zuckerhut schubsen nur um von dessen Brüstung die Bikinischönheiten am Strand mit dem Tele nah zu zoomen. War Platz genug.

Vielleicht doch noch mal ein Wort dazu: Am Strand haben Mädels ehrlicher Weise mehr zu gucken, als wir Jungs. Brasilien ist „dick“ geworden. Zumindest viele, viele brasilianische Mädels. Die Jungs hingegen legen offenbar im Schnitt etwas mehr Wert auf einen drahtigen Body. Hinzu kommt: Die Brasilianerinnen haben definitiv auch eine sehr großzügige Auslegung bzgl. Bikinifigur. Was die da zum Teil versuchen unterzubringen und es trotz Zeltplanen nicht schaffen. Ich nenn das mal ein gesundes Ego. … O Mann, hoffentlich hol ich mir grade nicht schon wieder einen Chaufi-Stempel. Versteht mich bitte nicht falsch. Ich bin nicht im Lästermodus. Es geht mir schlichtweg dadrum das Klischee von den brasilianischen Strandschönheiten ein wenig grade zu rücken. Meine erliche Meinung: Da ist man in Deutschland besser aufgehoben. Naja, Ok, mit den Brasilianerinnen muss man sich nicht unterhalten, denn die verstehen einen ja eh nicht, dass könnte ggf. ein Vorteil sein. … Ich glaube ich hör besser auf. Egal was man zu solchen Themen sagt, man kriegt nachher von irgendeinem Haue. Dem einen hat man seinen Traum zerstört und der anderen ist man zu sexistisch geworden. …

Vielleicht als Abschluss noch einen Kommentar aus der Gruppe. (Ist nicht von mir): „Dicke dunkelhäutige Menschen sehen immer noch ästhetischer aus, als dicke Weise.“

Nagut.

Und einen hab auch ich noch: Ich wiederhole meinen Tipp: Geht einfach mal morgens in Rio Joggen. Was da (wohlgemerkt angezogen!) rum läuft ist zumindest durchweg hübsch …

II

Moja Antibaby

Puno 3800

Pass 4200

Fahrt 380 km

Rachie inkatempel aus Ton

Itaraier 4335

Juliaca 3800: Schwarzmarkt

17xBodensee

Linea amarailia sopocachi 

Al Alto 

Argentinischer Massenvernichter General Rocket
App Chiffre
Roter weg

Tschüss Amerika

Den letzten Tag nochmal genossen. Früh aufgestanden, an den Strand und dann das:

Dann ne Runde Joggen. Ipch hab am ersten Tag in Lima so angefangen, dann hör ich am letzten in Rio auch wieder so auf …

Heute nochmal Strand. Da hab ich mir eben das Hirn matsch gebrannt. Habe versucht zu rekapitulieren wo wir überall waren. Wie viele Länder (ok, das kriege ich grade noch so hin), wie viele Orte (das wird schon schwieriger), wie viele Hotels (keine Ahnung. Brauche Stift und Papier, mein Hirn kann inzwischen nicht mal mehr auf Deutsch die Zahlen bis 10). 9 Flüge. Aber wie viel Zeit für den leidigen Transfer? … Naja, aber gelohnt hat es sich dann ja doch meistens. Dann die vielen Busfahrten. Die Tour durch die Anden, die vielen Stadtrundfahrten. Die Bootstouren. Wirklich gute Guides, bei denen es Spaß gemacht hat zuzuhören. Und auch Trantüten oder jetzt am Schluss die Frau mit der Krächz-Stimme.

Es gab sicher Orte, wo ich alleine einen Tag weniger geblieben wäre (oder gar nicht erst hin). Santiago. Buenos Aires. Dann natürlich auch Orte wie hier in Rio, das ist schon Wow. Genau genommen Wow Wow. Mein ernst gemeinter Tip: Geht in Rio mal morgens joggen. …

Ich überlege, ob ich das etwas ausführen muss, oder ob ihr da selbst drauf kommt was ich meine. 🙂

Und dann die Höhe in Peru und Bolivien. Ich hätte nie gedacht, dass mir das so viel ausmacht. Da biste echt platt. Platt von nix tun. Und nicht mal platt vom Wetter. Einfach nur platt. Aber das ist da schon wunderschön. Landschaftlich und auch kulturell sind Peru und Bolivien sicher der absolute Kracher.

Ich lad das mal hoch. Vielleicht hab ich später nochmal Netz, dann kommt vielleicht wirklich noch ein Fazit wenn das Gehirn nicht mehr dampft …

Rio

Also die Stimme der Erzähltante, die wir heute haben, die nervt. Heftig. Aber die Seilbahn zum Zuckerhut, der herrliche Blick auf die Stadt, Stadion, Kathedrale, die Zahnradbahn zur Christusstatur und wieder der tolle Blick … Stöpsel in die Ohren, damit man die Tante nicht hören muss und einfach nur genießen 🙂

(Die Christusstatur gilt übrigens als eines der 7 neuen Weltwunder)

Aber das war es denn jetzt auch. Rio war der Abschluss der Südamerika Tour. Morgen hab ich noch einen guten halben Tag hier. Den bleib ich am Strand. Morgen Abend geht es dann zurück. Erst nach San Paulo Und dann von dort um 22:10 weiter nach Frankfurt. Wo ich dann am Freitagnachmittag lande. …

Ich denke morgen vom Flughafen habe ich noch mal ein paar Minuten zum bloggen. Vielleicht ein theatralisches Fazit oder so … Mal sehen.

Mit den Bildern mag ich mich ehrlich gesagt nicht mehr groß aufhalten. Wenn’s klappt lege ich noch ein paar bei. Ansonsten … Später.

Von Iguacu nach Rio

Gestern haben wir uns die Wasserfälle von der argentinischen Seite aus angesehen. Dann sind wir über die Grenze nach Brasilien, wo das Hotel war.

Heute Morgen hatten wir die Option auch noch von der brasilianischen Seite einen Blick auf die Wasserfälle zu werfen. Ich bin mit 4 anderen nochmal los. Trotz strömendem Regen. Einfach weil das ein so gigantisches Schauspiel ist, dass muss man sich so intensiv geben wie nur möglich (meine Meinung). Ich denke sogar der Blick auf die Fälle, den wir heute von der brasilianischen Seite hatten ist noch schöner als der gestern. Einfach weil man eher seitlich in die Fälle hineinsieht – gestern war der Blick ja eher von oben …

Meiner Meinung nach, hat sich der Ausflug im Regen gelohnt, denn das ist einfach ein wahnsinns Eindruck. Allerdings geben die Fotos im Regen (Sommerregen – es ist über 30 °C – Subtropisches Klima) das halt leider nicht her. …

Edit (hoffe Volker das sind die richtigen Bilder, Jens):

(Wieder nur Handybilder)

Um 11:00 hörte es auf zu regnen, aber wir mussten blöder Weise ja schon wieder weiter:

Auf nach Rio

Unser Hotel liegt südlich von Rio direkt am wohl berühmtesten Strand der Welt:

Copacabana

Tja Jungs, was soll man da sagen … Ich poste natürlich nur Bilder des schönen Strandes. Was da so drauf rum läuft überlasse ich eurer Fantasie.

(Und natürlich war ich schon im Atlantik schwimmen 🙂 )

Wow

Iguacu gilt als eines der Naturweltwunder. Schaut selbst (nur Handybilder, kriege die Kamera mal wieder nicht ins Netz):

Und am Abend dann ein Pool mit über 30 °C

… Wahninns Tag. Keine Power mehr um viel zu tippen …

Es regnet

… zum ersten Mal auf dieser Tour so, dass es wirklich den Tag vermasselt. Es ist schwer genug für mich, mich in so ner Stadt zu beschäftigen. Und durch den Regen wird das nicht wirklich einfacher.

Heute den Tag haben wir zur freien Verfügung. Einige sind heute morgen per Schiff auf nach Uruguay. Das sind vermutlich die, die Stempel im Pass sammeln, oder zu Hause so ne Weltkarte zum aufrubbeln haben. Was sonst will man für nen Tag in Uruguay.

Ich bleibe hier.

Ich hab eigentlich nen guten Reiseführer für Buenos Aires mit. Und normalerweise finde ich in den Büchern auch irgendwas interessantes. Aber die Autorin hat offenbar keine Kinder. … Ihr kennt das Kapitel „xxx mit Kindern erleben“. Das gibt es in jedem Reiseführer – und sind wir mal ehrlich: JEDER schlägt genau dieses Kapitel als erstes auf, weil jeder weiß, dass genau hier die Aktionen stehen, die gewöhnlich auch Spaß machen. Der ganze Rotz davor und danach, der dreht sich dann ja eh wieder nur um Plätze, um Kirchen oder um „Kunst“, die keinen interessiert. …

Doch leider gibt mein Lieblingskapitel in diesem Fall nicht viel her. Das wenige, was da steht ist nicht regentauglich.

Also neuer Plan: UBahn entern und ein paar Ziele suchen.

Ubahn entern ist noch relativ einfach. Man braucht erst mal ne eigene Plastikkarte der Verkehrsbetriebe. Die läd man dann mit Geld auf und bei jedem passieren eines Drehkreuzes ziehen die einem dann wieder ein paar Pesos ab. Das coole dabei: es gibt keine Tarifzonen. Vom ersten einsteigen, bis zum letzten aussteigen ist es nur eine Fahrt. Egal wie weit und egal wie oft man umsteigt. Und eine Fahrt kostet umgerechnet 16 Cent. Aber: das ganze klappt nicht am Automat. Man muss zum Schalter und der Frau dahinter klar machen was man möchte. … Und an dieser Stelle muss selbstkritisch angemerkt werden: es ist schon scheiße, wenn man in ein Land fährt und noch nicht mal die Zahlen in der Landessprache auf die Reihe kriegt. Soviel Vorbereitung wäre definitiv sinnig gewesen. Und die spanischen Zahlen, dass ist ja keine vergebliche Plage, das ist ja auch irgendwie ne Basis für Malle …

Denn das sollte man vermutlich noch mal klar betonen: Hier ist das nicht wie in DE. Kein „Tank ju vor traffeling mit deutsche Bahn“. Alles steht auf den Schildern genau 1 mal und zwar in spanisch. Und auch die Frau hintern Schalter, die kann genau zwei Sprachen: Spanisch und Pantomimisch. Wir fanden auf Pantomimisch zueinander.

Nun zu den Zielen.

Hier gibt es jede Menge Museen. Viele sogar frei. Das mich so wenig davon anspricht liegt vermutlich an mir. Ja, ich weiß. Kunstbanause. 

Ich bin raus zu einem Museum über Evita. Das Thema hatten wir ja gestern schon. Für die einen ist sie (noch immer!) eine Heilige und wird auch entsprechend verehrt. Für die anderen ist sie eine Despotin. Bzw. die Frau hinter einem despotischen Herrscher.

Ich habe sie ja gestern schon verteidigt und wenn man sich mal rein zieht, was die junge Frau (mit 33 ist sie ja schon gestorben) alles an sozialen Dingen ins Rollen gebracht hat. … Respekt.

Zu mehr fehlt mir heute die Lust. Bin einfach noch ziellos Ubahn durch die Stadt gefahren und hab überall mal den Kopf aus dem Untergrund gesteckt um zu schauen ob ich irgendwo nen Ort finde an dem es nicht regnet. Vergebens.

Besser noch was ausruhen für die nächsten Tage. Die werden wieder voll und heftig.

Buenos Aires

ist eine Stadt … und hat es somit schwer bei mir wirklich zu Punkten, aber …

Buenos Aires versprüht irgendwie doch einen ganz anderen Charme wie Santiago. Vielleicht liegt das auch ein wenig, an seinen Botschaftern, die mir Argentinien ja bereits ins Kinderzimmer geschickt hat. Ich denke ihr erinnert Euch alle:

https://m.youtube.com/watch?v=EMtSBRP97l4

Sagt jetzt bitte, dass ihr Euch auch erinnert, sonst komme ich mir wieder ewig alt vor.

Und neben Marco, natürlich Eva.

https://m.youtube.com/watch?v=XYymFWsBxk0

Der weibliche Erdogan zu Zeiten Hitlers. Schwieriges Kapitel. Ich habe beide charismatischen Despoten gerade sehr bewusst genannt, denn letztlich war Evita genau der selbe Schlag Mensch. Ihr Mann Juan war ja nachweislich auf dem selben Tripp wie Mussolini und eben Hitler (ich denke das weiß jeder, sonst einfach mal wikipedia bemühen). Nur das man bei Juan und Evita eigentlich nie so recht sagen konnte wer Argentinien schlussendlich wirklich regiert hat. Der Präsident Juan, oder eben Eva Duarte (= Evita). Tatsache ist, dass Juan nur kurz nach Evitas Tod gestützt wurde und fliehen musste. Tatsache ist auch, dass Evita sich zu Lebzeiten nahm was sie wollte. Das Haus, in dem sie lebte nahm sie jemandem. Das Grab indem sie liegt ebenso. … Tja, und doch … Mal ganz ehrlich … Das war doch wenigstens ne Frau, von derem Charisma sich unsere Angi mal ne Scheibe abschneiden könnte. 

Evita spaltet Argentinien. Bis heute. Entweder man liebt sie, oder man hasst sie. Unser einheimische Guide ist offensichtlich nicht wirklich ein großer Fan dieser Frau. Ich seh das etwas anderes. Sie hat Argentinien Hoffnung gegeben. Sie hat die Oberschicht geärgert. Und den Frauen das Wahlrecht gebracht. … Und uns (durch Andy) ein tolles Musical (und Musicals mag ich nun mal).

Deshalb von mir ein ehrliches „Haste gut gemacht Evita.“

Wir waren an ihrem Grab

Mit Infos aus der Stadtrundfahrt verschon ich euch auch heute wieder. Allein schon deshalb weil ich zum Glück schon wieder alles vergessen habe. Warum der Präsidentenpalast rosa ist und wo Maradona Fußball gespielt hat … wer interessiert sich für so nen Scheiß.


Am Nachmittag bin ich dann geflohen. Raus aus der Stadt, soweit ich ohne Verkehrsmittel gekommenen bin:

Die Tango-Show, die heute Abend optional angeboten wird schenk ich mir. Der Tango war an allen möglichen Stellen auf der Straße sichtbar, das hat mir gelangt.

Das Feierabend Bier gibt es hier zumindest in der Alkoholikerfreundlichen Größe … Und da meins nun leer ist … Gute Nacht.